Was mich an der Steinbildhauerei fasziniert und wie ich arbeite
Die Tradition der simbabwischen Bildhauerinnen und Bildhauer begründet sich darin, „intuitiv“ zu arbeiten und mit dem Stein in Kontakt zu treten. Die Rohsteine, meist Serpentine, werden im Steinbruch herausgebrochen und behalten ihre ganz charakteristische Form, sie werden also nicht, wie z.B. bei Marmor, in Blöcken gesägt. Somit wird der Stein mit seiner ganz eigenen Ausprägung und Maserung zur direkten Inspirationsquelle für die Künstlerinnen und Künstler. Die Steine werden danach, ausschließlich von Hand, mit Hammer und Meißel bearbeitet. Bei der Gestaltung bestimmt der Stein durch seine Bruchkanten und Farbschattierungen weiterhin den Fortgang der Arbeit. Nach Abschluss der bildhauerischen Arbeit wird der Stein sehr fein poliert und mit einer Wachsschicht versiegelt.
Im Laufe der Zeit habe ich eine Menge verschiedener Steinsorten bearbeitet und auch gelernt, mit Maschinen wie Flex und Bohrern umzugehen, allerdings komme ich immer wieder zu der reinen Handarbeit zurück. So finde ich Ruhe, Konzentration und die Nähe zum Stein.
Bei meiner bildhauerischen Arbeit lasse ich mich von inneren Bildern leiten, die spontan hochkommen. Ich suche dann Steine, die dazu passen. Darüber hinaus liegen Steine in meiner Werkstatt, die ich irgendwann einmal intuitiv ausgewählt habe und die auf mich „warten“. Wichtig ist mir, nicht nur die konkrete Darstellung zu formen, sondern auch die darunter liegende Dimension auszudrücken, mal emotional, mal spirituell. Meine Skulpturen sollen außerdem dazu einladen, sie anzufassen, gar zu streicheln. Die Größe und das Gewicht der Skulpturen halte ich bewusst begrenzt, sodass man sie an unterschiedlichen Orten in Räumen oder draußen bewegen kann.